1. Frauen
Frauen holen einen Punkt bei Doppelspieltag
Handball Frauen Thüringenliga
Nordhäuser SV – SV Aufbau Altenburg 30:25 (16:11)
SV Aufbau Altenburg – TSG Ruhla 19:19 (9:10)
Englische Wochen sind eigentlich nur im Leistungssport wiederzufinden. Der doppelten Belastung waren am vergangenen Wochenende – einer Spielverlegung geschuldet – jedoch auch die Handballfrauen des SV Aufbau Altenburg ausgesetzt. Ohne Trainerin Franziska Bärbig (nach einer Blinddarm-OP noch im Genesungsprozess) agierte ihr Mann, Ronny Bärbig, von der Seitenlinie aus. Der eigentliche Kapitän der 1. Männermannschaft des Vereins zog dabei eine durchwachsene Bilanz – von vier möglichen Punkten sammelte er mit dem Aufbau-Team zumindest einen. Doch da wäre mehr drin gewesen!
Am Samstag trat die Mannschaft um Kapitän Yvonne Dietrich zunächst in Nordhausen an. Nach der langen Reise, die ohne Stammtorhüterin Gina Wodrich angetreten werden musste, verschliefen die Aufbau-Frauen aber absolut den Start in die Partie. Demzufolge sah sich Ersatztrainer Bärbig gezwungen nach wenigen Minuten beim Stand von 4:0 für den Gastgeber direkt die Auszeit zu nehmen. Die blieb jedoch ohne merklichen Erfolg. Vor allem im Abwehrverband leisteten sich die Skatstädterinnen zu viele Fehler – auch der Wechsel in ein offensiveres Deckungssystem zeigte keine Früchte, sodass Nordhausen beliebig schalten und walten konnte. Zum mangelnden Einsatz hinten gesellte sich im Angriff unheimlich viel Pech. Latten- und Pfostentreffen en masse verhinderten die Aufholjagd der Aufbau-Frauen und so konnte sich der Gastgeber über die Stationen 7:4 und 9:7 zur 16:11-Halbzeitführung absetzen.
Doch auch nach der Pause ging es nicht merklich bergauf. Wieder verpasste die Bärbig-Sieben den Start ins Spiel und kassiert gleich drei Tore in Serie. Während der Abwehrverband weiter eher einem Scheunentor statt einer Festung gleicht, bessert sich zumindest das Spielverhalten im Angriff. Angeführt von einer gut aufgelegten Yvonne Dietrich kämpfte sich das Team zurück in die Partie und hatte beim Stand von 23:22 erstmals die Chance auszugleichen. Dabei sollte es dann aber auch bleiben, Aufbau gelang weder der Ausgleich noch die eigene Führung. Im Gegenteil, in kürzester Zeit kassierten die Altenburgerinnen drei Zeitstrafen, sodass man stark dezimiert die Gastgeber wieder von dannen ziehen lassen musste. Nordhausen setzt sich in der Folge wieder auf vier Tore ab und sicherte sich damit beide Punkte.
Nur wenige Stunden später ging es dann für die gleiche Truppe, jetzt wieder mit Gina Wodrich als Rückhalt, in das nächste Spiel. Gegen die TSG Ruhla ging es bereits im Hinspiel (22:20-Niederlage) heiß er und auch beim zweiten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaft sollte es an Aggressivität auf der Platter nicht mangeln. Zunächst agierten jedoch beide Teams auf Augenhöhe und keines sollte sich in der Anfangsphase entscheidend absetzen. Das änderte sich als Aufbau wieder in gewohnte Muster zurückfiel und sowohl in Abwehr als auch Angriff deutliche Schwächen offenbarte. Die Gäste aus Westthüringen legten dann jedoch eine Schippe drauf und gingen zum 4:6, später zum 6:8 in Front. Dann allerdings die erste brenzlige Situation: eine Gästespielerin übt eine grobe Unsportlichkeit an Aufbau-Mitte Laura Winkler aus, die mit einer roten Karten bestraft wird. Da sich Aufbaus Co-Trainer allerdings ebenso ins Getümmel mischt, wird diese ebenfalls mit dem farbigen Karton bestraft und muss das Feld verlassen. Während beide das Spielfeld räumen, entwickelt sich urplötzliche eine Partie, die an Aggressivität kaum zu überbieten ist – allerdings nicht in den Augen der beiden Schiedsrichter. Bis zur Halbzeit kämpfte sich das Heimteam dennoch wieder in das Spiel und hatte beim 9:10 wieder alle Möglichkeiten auf einen Punktgewinn.
In der zweiten Hälfte wurden die Skatstädterinnen konsequenter im Abwehrverband und unterbunden damit viele eindeutige Chancen der Ruhlaer. Dass diese allerdings ganze 17 Mal an den Siebenmeterpunkt gebeten wurden (im Vergleich: Aufbau bekam 3 Siebenmeter), entbehrte dann wirklich jedem Fairness-Gedanken. Dennoch blieben die Altenburgerinnen hartnäckig und schafften beim 13:13 den erneuten Ausgleich. Einmal sollte es ihnen sogar noch gelingen, den Führungstreffer zum 18:17 zu erzielen. Letztlich blieb es aber beim 19:19-Endstand, der insgesamt betrachtet die gerechte Punkteteilung bedeutete.
Abgeschlossen wird die Saison im neuformierten Team am kommenden Samstag in Saalfeld. Bei einem Sieg gegen den Tabellendritten hätten die Aufbau-Frauen noch die Möglichkeit, ihre Saison auf dem vierten Rang zu beenden, ansonsten bleibt es wohl beim derzeitigen Mittelfeldplatz. Die Motivation, die Saison jedoch mit einem Erfolgserlebnis zu beenden, ist bei den Damen deutlich zu spüren.
Nordhäuser SV : Aufbau Altenburg 30:25 (16:11)
gespielt mit: Henriette Hermsdorf, Yvonne Dietrich (7), Jessy-Sophie Fränzel, Carolin Lange (3), Saskia Becker (5/5), Laura Winkler, Elisa Vogeler, Nancy Mahnstein (6), Benita Ebersbach (2), Pia Langstein (1), Nicole Zeise
Aufbau Altenburg : TSG Ruhla 19:19 (9:10)
gespielt mit: Gina Wodrich, Henriette Hermsdorf, Yvonne Dietrich (1), Jessy-Sophie Fränzel, Carolin Lange, Saskia Becker (3/3), Laura Winkler (5), Elisa Vogeler, Nancy Mahnstein (3), Benita Ebersbach (6), Pia Langstein (1), Nicole Zeise"
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