Aufbau-Frauen verspielen Meisterschaft
Während am vergangenen Samstag der FC Bayern München seine fünfte Deutsche Fußball-Meisterschaft in Folge feierte, mussten fast zur gleichen Zeit die Aufbau-Frauen ihren Traum auf den zweiten Titel in Serie in der Thüringenliga (höchstwahrscheinlich) begraben. Aufgrund einer schwachen Mannschaftsleistung kassierte das Team von Cheftrainer Ronny Bärbig beim HSV Apolda eine 26:24-Niederlage (14:11) und rutschte auf den 2. Tabellenplatz ab. Dabei begann die Partie für die Altenburger vielversprechend. Durch zwei schnelle Tore von Claudia Voigt und Yvonne Dietrich startete die Mannschaft gut ins Spiel und bestimmte dieses fortan. In der 7. Minute führten die Ostthüringerinnen mit 1:5 und untermauerten ihre Ambition, beide Punkte mit auf die Heimreise zu nehmen. Warum das Team dann allerdings die Gastgeber wieder zum 6:6 ausgleichen ließ, konnte sich auch Bärbig nicht erklären: „Wir hatten plötzlich einen unerklärlichen Bruch im Spiel und haben uns davon nie mehr erholt“, erklärte er rückblickend. Denn alle Mittel, die er und sein Team nun ergriffen, nichts sollte die Wende zurück auf den Erfolgskurs bringen. Vielmehr nutzte nun Apolda die Schwächen in der Altenburger Abwehr und schob sich beim 12:9 in der 27. Minute erstmals auf drei Tore in Front. Doch damit nicht genug: Kurz vor der Halbzeit verloren die Altenburgerinnen auch noch Kreisspielerin Denise Hoffmann, die aufgrund einer Knieverletzung nicht mehr eingesetzt werden konnte. Bis zum Pausentee änderte sich am Spielverlauf nichts mehr, weshalb Aufbau mit einem 14:11-Rückstand in die Kabine zog. Nun sollte man glauben, dass ein Drei-Tore-Rückstand bei noch zu spielenden 30 Minuten genug Motivation und Willenskraft bei den Altenburgern auslösen sollte, um die Partie noch zudrehen – zumal die Mannschaft genau diese Situation in dieser Spielzeit schon mehrmals bestens meisterte. Aber weit gefehlt. „Keine meiner Spielerinnen erreichte an diesem Tag Normalform. Da muss der Gegner nicht überragend sein, um gegen uns zu gewinnen“, fasste es Bärbig enttäuscht zusammen. Denn seiner Meinung nach scheiterte sein Team nicht an einem guten Apoldaer Team, sondern an seinen eigenen Fehler. Reihenweise ließen die Aufbau-Frauen hochkarätige Chancen aus und vermochten es im Abwehrverband nicht, sich auf den Gegner einzustellen. Das führte einerseits zu zahlreichen Siebenmetern für die Gastgeber, die diese dankend verwandelten. Andererseits vermochte es das Team nicht den Rückstand entscheidend zu verkürzen – zumindest bis zur 55. Minute, in der Franziska Bärbig mit ihrem sechsten Treffer das 24:23 markierte. Zum Ausgleich reichte es dann aber doch nicht mehr und das war mehr als ärgerlich. Denn ein selbst Unentschieden hätte den Altenburgerinnen weiterhin die Tabellenspitze gesichert. Doch mit der vierten Saisonniederlage rutschte das Team auf den 2. Platz und muss nun auf die Schützenhilfe des SV Hermsdorf hoffen, um doch noch Meister zu werden. Der trifft an diesem Samstag auf den Tabellenführer aus Saalfeld, der sich als ärgster Konkurrent um die Meisterschaft im Freistaat überhaupt keine Blöße gab und sein Heimspiel souverän gewann. Mit einem eigenen Sieg gegen den Tabellenletzten aus Nordhausen und einem (unwahrscheinlichen) Doppelpunktgewinn der Hermsdorferinnen könnte die Aufbau-Sieben den Titel als doch noch für sich beanspruchen. Was auf jeden Fall bleibt ist der Vize-Meistertitel, der auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt befriedigt, aber doch für Stolz bei der Mannschaft sorgen sollte. Denn wer hätte gedacht, dass die Aufbau-Frauen nach ihrem überraschenden Titel im Vorjahr gleich wieder so weit oben mitspielen könnten? Und ein großes Highlight haben sie ja auch noch: Denn am 13. Mai spielen die Altenburgerinnen im Pokalendspiel gegen den THC Erfurt II in eigener Halle um den Thüringer Pokal. Im Gegensatz zu allen anderen Teams in der Liga haben die Aufbau-Frauen also trotz einer bereits verspielten noch immer eine andere Titelchance offen! Aufbau spielte mit: Nater, Perkowski, Dietrich (3 Tore), Klöppel, Lange, Winkler (7/5), Voigt (2), Mahnstein (2), Ebersbach (4), Vogel, Hoffmann, Bärbig (6)