SV Aufbau Altenburg -  HBV Jena 90                      36:23 (19:7)

Die Handball-Frauen des SV Aufbau Altenburg sind am Wochenende zum zweiten Mal in Folge Vize-Meister der Thüringenliga geworden. Das Team von Trainergespann Ronny Bärbig verabschiedete sich einer souveränen Leistung aus der Saison und besiegte den Tabellenvierten aus Jena mit 36:23 (19:7) mehr als deutlich. Am Ende des Spiels – und mit Blick auf die Ergebnisse der anderen Teams – wechselten sich die weinenden und lachenden Augen der Spielerinnen dennoch ab.

Lediglich zweimal verlor die Mannschaft in dieser Spielzeit – einmal zu viel, um den Meistertitel nach dem Überraschungscoup vor zwei Jahren zu wiederholen. Beginnt man die Rechenmaschine rauszuholen, entschieden am Ende sogar nur zwei magere Tore über die Meisterschaft. Im Hinspiel gegen den diesjährigen Titelträger aus Apolda gewann die Aufbau-Sieben zwar 28:31, im Rückspiel auf heimischen Parkett kassierte man jedoch eine 20:25-Niederlage und wurde für die schwächste Saisonleistung bitter bestraft. Geht man gar noch weiter, entschied sogar ein Fehler mit einem Pass das Meisterschaftsrennen. Denn Aufbau griff beim Spiel in Hermsdorf (das man übrigens sportlich souverän für sich entschied) auf eine nicht spielberechtigte Spielerin zurück – und bekam am grünen Tisch dafür regelkonform die Pluspunkte wieder entzogen. Am Ende standen als vier Minuspunkte, die nicht hätten sein müssen, doch letztlich bleibt die Tatsache: Solche Geschichten schreibt nur der Sport. Hervorzuheben nach dieser Saison ist vielmehr, dass sich eine Altenburger Mannschaft geformt hat, mit deren Stärke vor der Spielzeit niemand rechnen konnte. Während mit Yvonne Dietrich und Laura Winkler gleich zwei Stammkräfte frühzeitig ihr Saison-Aus bekannt gaben, sprangen andere in die Bresche. Stefanie Lingk kehrte nach ihrer Babypause wieder zurück, Nancy Beine fügte sich als Neuzugang fast nahtlos ins Spiel der Skatstädterinnen ein und die Jugendspielerinnen ergänzten das Team schnell. „Es ist beeindruckend, wie sehr meine Mannschaft andere Dinge in den Hintergrund stellt, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Da wird viel geopfert für den Trainings- und Spielbetrieb“, resümierte Cheftrainer Ronny Bärbig.   

So auch am vergangenen Wochenende beim letzten Saisonspiel. Gegen den HBV Jena, gegen den man kürzlich im Hinspiel auch auswärts erfolgreich war, fanden die Aufbau-Frauen zwar etwas schwer in die Partie. Nach einer Auszeit und zehn gespielten Minuten war dann aber wieder alles im Lot – und der Express mal wieder im Rollen. Ein 7:2 leuchtete da bereits auf der Anzeigetafel auf, und wieder einmal wurde deutlich, dass sich die Ostthüringerinnen unbedingt durchsetzen wollten. Beim 15:5 stellte dann Benita Ebersbach erstmals die 10-Tore-Führung aus und untermauerte den Anspruch, sich anständig und mit schönem Handball aus der Saison 2017/2018 verabschieden zu wollen. Jena hatte indes kaum etwas entgegenzusetzen und fand kein Mittel gegen die Abwehr, der Altenburgerinnen anzukommen. Und sollte es doch einmal gelingen, standen da ja noch Gina Perkowski oder Stefanie Nater, die erneut zum sicheren Rückhalt der Equipe avancierten. Zur Pause stand es bereits 19:7 für die Aufbau-Frauen, die Messen waren also gelesen. Denn auch in der zweiten Halbzeit dominierten nur die Gastgeberinnen das Spielgeschehen. Über die Stationen 25:10, 29:14 und 33:18 baute die Mannschaft um Toptorjägerin Claudia Voigt die Führung immer weiter aus und feierte letztlich verdient den 16. Sieg im 18. Spiel.

Eine Bilanz, die sich zweifelsfrei sehen lassen kann – und über die sich die Mannschaft und die Organisatoren freuen sollten. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja im kommenden Jahr mit dem ganz großen Wurf.

Aufbau spielte mit: Perkowski, Nater (beide im Tor), Klöppel (2 Tore), Voigt (12/2), Beine (3), Pörsel, Ebersbach (5/2), Lingk, Vogel (4), Hoffmann (6) und Bärbig (4)