Handball-Duo Altenburg & Ziegelheim
Jugendspielgemeinschaft Altenburger Land als Antwort auf den Nachwuchsmangel
 

altenburg. Die Handball-Nachwuchsabteilungen des SV Aufbau Altenburg sowie vom LSV Ziegelheim gehen ab kommender Saison gemeinsame Wege. „Erste Ideen dazu gab es schon vor vier oder fünf Jahren“, sagt Olaf Schmidt, Abteilungsleiter Handball bei Aufbau. Und „Sportchef" Nico Stötzner vom LSV Ziegelheim ergänzt: „Damals gab es schon einmal so eine Spielgemeinschaft. Aber nur für eine Mannschaft.“

Jetzt sollen die kompletten Nachwuchsabteilungen in einer Jugendspielgemeinschaft Altenburger Land zusammengehen. „In Summe 55 Sportlerinnen und Sportler von Aufbau sowie 29 vom LSV“, rechnet Schmidt vor. Innerhalb weniger Tage sei man über Vereinsgrenzen hinweg zu dieser Einigung gekommen – sicher auch aus einer sich immer weiter verschärfenden Personalsituation heraus. Vor zwei Jahren hatte man das Projekt schon einmal auf dem Tisch, aber vertagte es noch.

„Ideal sind 14 bis 16 Spieler pro Team. Allein schon daraus ist zu ersehen, dass die Decke bei beiden Vereinen schon jetzt viel zu kurz ist, will man alle Altersklassen von der E bis zur A komplett im Mädchen- und Jungenbereich besetzen“, erklärt Nico Stötzner. „Bei uns wären sonst die weibliche wie die männliche D-Jugend unbesetzt geblieben“, ergänzt Olaf Schmidt. Und in anderen Teams hätte ein absoluter Mangel geherrscht. Beispielsweise bei den A-Juniorinnen, die schon jetzt in Altenburg teilweise bei den Frauen mitauflaufen und mitunter schon in Unterzahl zu Auswärtspartien reisen mussten.

Die jetzige Spielgemeinschaft sorgt erst einmal für Entspannung an allen Brennpunkten. Schmidt: „Denn für alle Teams stehen auch 16 Trainer aus beiden Vereinen zur Verfügung, sodass wir jede Mannschaft mit zwei Übungsleitern aus Altenburg und Ziegelheim besetzten können. Und da findet jeder Akteur seinen vertrauten Ansprechpartner.“

Sportliche Konkurrenz in den eigenen Reihen wird nicht befürchtet. Denn einzig bei den B-Junioren spielen beide Vereine in der gleichen Liga. „Da werden wir eine JSG I sowie eine JSG II, also zwei Teams bilden, womit das Derby erhalten bleibt“, so Nico Stötzner.

Ansonsten sind die Details des gemeinsamen Weges der beiden letzten Handballvereine im Altenburger Land bereits klar abgesprochen. Trainings- und Spielstätten sollen gleichmäßig die Halle in Südost, der Goldene Pflug in Altenburg sowie die Wieratalhalle in Ziegelheim sein. Dass dies einer sehr guten Koordination bedarf, ist beiden Verantwortlichen klar. „Aber wir bauen hier auch auf die Eltern, wenn es beispielsweise darum geht, die Kinder und Jugendlichen zum Trainingsort zu bringen. Aber auch wir haben da noch Möglichkeiten“, so Olaf Schmidt.

Nur dieses Zusammengehen bietet die Möglichkeit, dass der Handball im Nachwuchsbereich im Kreis weiter erhalten bleibt. „Unser Bestreben ist es ja mit der Kooperation, dass die Kinder beim Handball bleiben und nicht zu anderen Sportarten wechseln“, so Stötzner.

Das Einzugsgebiet des LSV reicht aktuell bis nach Niederhain sowie Waldenburg in Sachsen, während sich das von Aufbau auf Altenburg konzentriert.

Dass dies auch Fragen aufwirft, ist beiden klar. Am 8. Juni soll es deshalb ein Treffen mit den Eltern geben.

Bild: Mario Jahn

Artikel: OVZ vom 02.06.2018