36.Altenburger Wenzel Pokal (6.9.14) Aufbau Kapitän Ronny Bärbig hatte am Samstagmorgen schon so ein leicht euphorisches Gefühl im Schritt. „Seit 1996 spiele ich den Wenzel-Cup, 11 Siege stehen seit dem zu Buche und irgendwie fühle ich kommt heute der 12.dazu“. Na abwarten, bis dahin war es noch ein recht steiniger Weg, wie die folgenden Stunden dann beim in diesem Jahr in etwas „abgespekter“ Form stattfindenden Wenzelpokal-Turnier belegen sollten. So musste das Frauen-Turnier ganz aus dem Spielplan genommen werden, weil einerseits sich eine Woche vor Saisonbeginn in ganz Mitteldeutschland einfach zu wenige Mannschaften fanden und andererseits das DHB-Pokalspiel am darauf folgenden Sonntag für Aufbau Frauen Trainer Friedrich Priorität genoß. Auch beim Männer-Turnier im Goldenen Pflug waren in der Vergangenheit schon ganz andere Hochkaräter aufgeschlagen, was allerdings der Spannung und Gutklassigkeit nicht schaden sollte. Immerhin vier Landesligisten und das Aufbau Team waren somit angetreten in den Spielen Jeder gegen jedem bei einen der traditionsreichsten Thüringer Pokalturniere den Gewinner des Altenburger Wenzels zu ermitteln. Im ersten Spiel standen sich dann die Aufbau Teams I gegen II, also Thüringenligist gegen Landesligist gegenüber und es dauerte dann schon seine Zeit bis der Favorit seiner Rolle gerecht wurde. Allerdings musste das Team von Lothar Doering erstmals unter Wettkampfcharakter unter Beweis stellen, wie es den Abgang von vier Spielern verkraftet hat bzw. wie sich die Neuzugänge inzwischen ins Teameingefügt haben. Ein 17jähriger „Neuer“ sorgte dabei gleich richtig für Aufsehen, Nico Bertus aus der eigenen Nachwuchsschmiede. Vor allem die Grundschnelligkeit des Leichtgewichtes ist dabei auffällig, gleich zu fünf Kontern startete der Linksaußen, vier Mal konnte er Schlussmann Sven groß überwinden. Da auch ein zweiter Neuzugang gleich mal richtige erste Duftmarken setzte, der aus Limbach gewechselte Daniel Abt, war schließlich für das zweite Aufbau Team mit fortsetzender Spielzeit recht wenig zu holen und so stand am Ende der 30 Spielminuten ein recht sicherer 18:10 Erfolg des Thüringenligisten. Das zweiten Spiel führte dann mit der SG Könitz/Saalfeld ein „alter“ Bekannter aus gemeinsamen Ligazeiten und mit der SG Riesa/Oschatz ein Turnierneuling auf die Platte. In einen Spieler allerdings erkannte das Altenburger Publikum ein bekanntes Gesicht, den SV Aufbau „abtrünnigen“ Spielmacher Bennet Leuschke, der vor drei Monaten von Altenburg zu den Westsachsen gewechselt ist. Unter seiner Regie legte sein Team dann auch gleich los als gehe es um alles, 4:0 dann 8:2, Thüringenliga Absteiger Könitz/Saalfeld fand zunächst überhaupt nicht ins Spiel und wurde letztlich mit 22:13 regelrecht überfahren. Im dritten Spiel stieg dann mit der Mölkauer Haien auch die letzte Mannschaft ins Turniergeschehen ein und lieferte sich mit Aufbau I über die gesamte Spielzeit eine ganz heiße Partie. Während die Gäste in der erste Halbzeit dominierten und schon 7:4 Führten, kamen die Stärken der Hausherren dann im zweiten Spielabschnitt zum tragen und so sollte es schließlich gerade noch zum knappen 13:12 Aufbau Sieg reichen. Und so sollte es dann auch weiter gehen, womit die Spannung für alle Beteiligten ziemlich hoch gehalten wurde, eigentlich konnte hier jeder, jedem schlagen. Beispiel dafür die Turnierspiele sechs und sieben, Aufbau I gegen Könitz/S. 10:9 und Aufbau II gegen Riesa/O. 18:19 die beide hauchdünn und mit glücklichen Siegern endeten. Vor allem letzteres, als alles eigentlich schon nach einen Überraschungspunkt für Aufbau’s Zweite aussah, nachdem es 18:18 zu Ende stand und nur noch ein Freiwurf für die Gäste ausgeführt werden musste, der allerdings abgeprallt ins Aufbau Gehäuse trudelte. Somit kam es schließlich zwischen Aufbau I und Riesa/Oschatz zum Turnier Endspiel, in das die Sachsen infolge der gezeigten Leistungen aus den voran gegangenen Spielen gar in leichter Favoritenstellung gingen. Aber wie so oft bei Wenzelpokal Endspielen, Ronny Bärbig kennt das nur zu genau, wissen sich die Einheimischen im rechten Moment stets zu steigern und so auch diesmal. Eigentlich von Beginn an dominierte das Aufbau Team und ging gleich mit 4:2 in Führung. Mit Florian Schörnig scheint Lothar nun auch seinen neuen Spielmacher für die kommende Saison gefunden zu haben, dass er dazu noch enorm torgefährlich ist, desto besser. Am Ende setzten sich die Hausherren verdient mit 18:15 über die Sachsen durch und holten damit nach einjähriger Pause wieder den „Pott“ in die Skatstadt. Das zweite Aufbau Team wurde leider nur Letzter, allerdings doch etwas unter Wert geschlagen, vereinzelte Lichtblicke deutlich erkennbar. Ein Dank gilt den unermüdlichen Helfern, die wieder zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen. L.p.