Handball Thüringenliga Frauen: HBV Jena 90 – SV Aufbau Altenburg      20:26 (14:11)

Ronny Bärbig, Cheftrainer der Handballfrauen des SV Aufbau Altenburg, war nach dem Nachholspiel am Dienstagabend in Jena sichtlich erleichtert. Seine Mannschaft hatte sich trotz einiger Probleme in der ersten Halbzeit, erneut in ein wichtiges Spiel hineingebissen, unglaublichen Willen gezeigt und trotz eines Rückstandes zur Halbzeit noch einen deutlichen Sieg beim Tabellendritten aus der Saalestadt eingefahren. „Das war purer Wille und absolute Leidenschaft“, schwärmte der Coach nach den harten 60 Minuten voller Euphorie. 

Kein Wunder, musste er doch bereits vor dem Anpfiff einige Rückschläge verkraften: mit Nancy Mahnstein, Jennifer Vogel, Franziska Bärbig und Julia Thurm fehlten nämlich kein vier Spielerinnen. Mit lediglich sieben Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen machte sich das Team aber dennoch motiviert auf die Reise, um unbedingt zwei weitere Pluspunkte zu sammeln und damit die Chance auf den Meistertitel zu wahren. Zunächst einmal herrschte jedoch Unsicherheit darüber, ob die Partie überhaupt angepfiffen werden konnte, da einige Unstimmigkeiten seitens der Organisation (Meldung der Spielstätte) vorlagen. Während die Gastgeber beim dann erfolgten Anpfiff bereits mit dem Vorgeplänkel abgeschlossen hatten, knabberte Aufbau noch sichtlich an den äußeren Begebenheiten und kam nur schwer ins Spiel. Zwar zeigten beide Teams eine ausgeglichene erste Halbzeit, so richtig auf Betriebstemperatur waren die ersatzgeschwächten Altenburgerinnen allerdings noch nicht. Nach dem Ausgleich zum 7:7 in 19. Minute gelang den Skatstädterinnen zunächst kein Treffer, noch schwerer wog allerdings die ungenügende Abwehrleistung. Postwendende setzen sich die Gastgeber zum 11:7 ab und konnten diesen Vorsprung bis in die Halbzeitpause retten (14:11). Bedanken konnten sich die Ostthüringerinnen dabei noch bei ihrer Torfrau Gina Perkowski, die bereits in den ersten 30 Minuten gut aufgelegt war und ihr Team dank einiger Glanzparaden im Spiel hielt.

In der Halbzeitpause blieben die Aufbau-Frauen dennoch unaufgeregt, analysierten die Schwachstellen und nahmen sich fest vor, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um das Spiel noch zu drehen. Zwar gelang den Jenenserinnen der erste Treffer, danach startet jedoch die Aufholjagd der Gäste. Mit vier Treffern in Folge kämpfte sich die Mannschaft um Kapitänin Denise Hoffmann zurück und glich beim 15:15 in der 37. Minute wieder aus. Mit einer deutlich besseren Abwehrarbeit und sicherer Chancenverwertung demonstrierte die Aufbau-Sieben einmal mehr ihre Klasse und setzte gleich noch einmal sechs Tore drauf, um sich mit 15:21 in Front zu schieben. Was für eine mannschaftliche starke Leistung! Dank des 0:10-Laufes wendete sich das Blatt in Jena vollends. Ob des wiedergewonnenen Selbstvertrauens zweifelte nun auch kein Aufbau-Fan (wohlbemerkt hatte Aufbau auch beim Nachholspiel um 20.30 Uhr am Dienstagabend Unterstützung dabei) mehr am nächsten Doppelpunktgewinn. Den 6-Tore-Vorsprung gaben die Altenburgerinnen nämlich bis zum Abpfiff der beiden Schiedsrichter Hanse/Leinhos nicht mehr her. Mit dem 20:26 war dann gegen 22 Uhr der 14. Erfolg dieser Saison besiegelt und der zweite Tabellenrang abgesichert.

Gleich am Samstag findet für die Handballerinnen das nächste Auswärtsspiel statt – dann beim Nordhäuser SV, dem derzeitigen Tabellenletzten. Alles andere als ein Sieg wäre eine faustdicke Überraschung. Angesichts des unerschöpflichen Willens der Aufbau-Sieben steht dies aber auch nicht zur Debatte. Am 21. April wird dann das Rückspiel gegen den HBV Jena in heimischer Halle ausgetragen – die spannenden Wochen im Kampf um die Meisterschaft haben also begonnen.  

Aufbau spielte mit: Perkowski, Nater, Klöppel (1 Tor), Voigt (6/1), Lingk (6), Hoffmann (1), Ebersbach (10/6), Pörsel, Beine (2)