Nordhäuser SV – SV Aufbau Altenburg                13:40 (8:18)

Thüringenmeister, Vize-Meister, Vize-Meister – die Bilanz der vergangenen drei Jahre der Handballfrauen des SV Aufbau Altenburg liest sich sehr positiv. Nach dem überraschenden Titel in der Saison 2015/2016, als mit dem Trainerwechsel eigentlich keiner mit einem derart starken Team aus der Skatstadt gerechnet hatte, hat sich das Team weiter gefestigt. Unabhängig der Personaldecke kann sich die Mannschaft auf ihre bevorstehenden Aufgaben einstellen und fokussieren – das verdient allerhöchsten Respekt, und wird mit Punkten belohnt.

Zwar steht noch ein Spiel bevor – am kommenden Samstag gegen den Tabellenvierten aus Jena – an der Tabellenkonstellation wird das jedoch nichts mehr ändern, da sich der Landesmeister aus Apolda und die Aufbau-Damen etwas von den weiteren Kontrahenten abgesetzt haben. Letztlich hat das Team von Trainergespann Ronny Bärbig/ Antonio Rohr den Titel in den Spielen gegen Apolda verspielt – genauer gesagt im Heimspiel. Während man auswärts mit drei Toren gewann, kassierte man auf heimischem Parkett eine bittere 20:25-Schlappe, die schlussendlich auch dafür sorgte, dass Apolda selbst bei Punktgleichheit in der kommenden Woche Landesmeister wird. Grund dafür ist das bessere Torverhältnis im direkten Vergleich – zwei magere Tore (bei einem Sieg gegen Saalfeld und gleichzeitigem Erfolg der Aufbau-Damen gegen Jena hat Apolda zudem zwei Pluspunkte mehr auf dem Konto) entscheiden am Ende also über Meisterschaft und Vizetitel.

Von den äußeren Begebenheiten ließ sich die stärkste Abwehr der Liga (wenigste Gegentore) allerdings beim Spiel in Nordhausen überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Vielmehr agierte das Aufbau-Team wieder fokussiert und setzte sich beim Tabellenschlusslicht deutlich mit 13:40 durch. Dabei kamen die Altenburgerinnen etwas schleppend ins Spiel, steigerten sich aber kontinuierlich. Während die Gastgeber wenig entgegenzusetzen hatten, rollte der Aufbau-Express nach dem 5:5 in der 12. Minute unaufhörlich davon und führte nach einem kleinen Zwischenspurt mit 6:12. Bis zur Halbzeitpause bauten die Ostthüringerinnen ihren Vorsprung auf zehn Tore aus, sodass das Spiel bereits nach 30 Minuten entschieden schien.

Nach dem Wechsel änderte sich am Spielgeschehen wenig. Während Aufbau-Coach Bärbig nach Belieben wechseln konnte und sogar Torhüterin Gina Perkowski einen Siebenmeter werfen ließ, fanden die Nordhäuserinnen schlicht kein Mittel, um gegen die Aufbau-Sieben anzukommen. Entsprechend wuchs die Führung auf Altenburger Seite weiter an. Allen voran Claudia Voigt, die auch in dieser Saison zur Toptorjägerin der Liga avanciert, netzte ein ums andere Mal ein und notierte am Ende allein 15 Treffer. Aufgrund der fehlenden Gegenwehr der Gastgeber konnte Aufbau somit sein Spiel frei gestalten, neue Systeme und Aufstellungen testen und dennoch einen souveränen Sieg in der Ferne feiern. „Es macht einfach Spaß mit diesem Team. Wir sind sehr variabel, können immer neue Impulse setzen und die Entwicklung der Mannschaft – auch mit Blick auf die Einbindung des Nachwuchses – ist positiv“, schwärmte Bärbig nach dem 15. Sieg im 17. Spiel. Glückwünsche richtete das Team auch nach Apolda, wo einen Spieltag vor Saisonende bereits der Meistertitel gefeiert wird.

Nun will die Mannschaft im letzten Saisonspiel noch einmal alles geben, attraktiven Handball zeigen und sich mit einem Sieg aus der Spielzeit verabschieden. Angepfiffen wird die Partie am kommenden Samstag um 16 Uhr im Goldenen Pflug durch die beiden Unparteiischen Hanse/Leinhos. Und danach kann dann auf eine erneut erfolgreiche Saison angestoßen werden!

Aufbau spielte mit: Perkowski (1 Tor), Nater (beide im Tor), Klöppel (2 Tore), Voigt (15/4), Beine (1), Pörsel (1), Ebersbach (6), Vogel (4), Hoffmann (3), Bärbig (7)