TSV Motor Gispersleben – SV Aufbau Altenburg             25:25 (11:14)

Die Handball-Frauen des SV Aufbau Altenburg suchen weiterhin ihre Form und mussten sich in der Ferne erneut mit einem Unentschieden begnügen. Beim TSV Motor Gispersleben war die Mannschaft von Trainergespann Ronny Bärbig/ Antonio Rohr zwar über weite Strecken das bessere Team, in einen Doppelpunktgewinn konnte sie dies jedoch nicht ummünzen. Am Ende mussten sich die Feldspielerinnen gar noch bei Torfrau Gina Perkowski bedanken, die elf Sekunden vor Spielende noch einen Siebenmeter der Gastgeber parierte und damit die erste Saisonniederlage wortwörtlich im letzten Moment verhinderte.

„Wir bekommen derzeit überhaupt keine Sicherheit in unser Spiel. Dabei sind wir meist dominant. Das ist teilweise von der Seitenlinie aus wirklich schwer nachzuvollziehen“, erklärte Coach Bärbig nach der Partie etwas ratlos ob dem zweiten Unentschieden der Saison. Dabei krämte ihn vor allem die Tatsache, dass auch diese Punkteteilung – genau wie jene in Nordhausen – vermeidbar gewesen wäre. Anstatt sich auf das eigene Spiel zu fokussieren, bauten die Aufbau-Damen nämlich auch am vergangenen Samstag den Gegner wieder unnötig auf und brachten ihn damit zurück ins Spiel.  

Der Start der Altenburgerinnen lief eigentlich recht verheißungsvoll. Nach einer kurzen Abtastphase gelang es den Gästen sich mit drei Toren in Front zu schieben und den Gegner damit etwas auf Distanz zu halten. Über die Stationen 4:7 und 7:10 konnte Aufbau den Vorsprung in der 25. Minute gar auf fünf Treffer zum 9:14 ausbauen. Bis zur Halbzeit verkürzten die Randerfurterinnen noch einmal, sodass sich beide Mannschaften mit einem 11:14 in die Pause verabschiedeten. Auch die zweite Halbzeit begann wieder gut: Die Skatstädterinnen legten überzeugend los, und bauten ihre Führung auf 12:16 aus. Dann allerdings folgte wieder eine dieser unerklärlichen Schwächephasen – anstatt jetzt den „Sack zuzumachen“, verstrickte sich die Mannschaft um Kapitänin Denise Hoffmann in zahlreiche Technik-Regel-Fehler, scheiterte reihenweise beim Torabschluss und brachte Gispersleben zurück ins Spiel. Die netzten gleich fünf Mal in Folge ein und führten nur vier Minuten nach dem 12:16 völlig überraschend nun 17:16. Angestachelt ob der Tatsache zu wissen, eigentlich das bessere Team zu sein und beide Punkte mit auf die Heimfahrt nehmen zu wollen, zündete Aufbau wieder den Turbo und setzte sich zum 19:22 ab. Doch der Schlendrian ließ sich einfach nicht gänzlich abschütteln, sodass Gispersleben auch diesen Rückstand wieder wettmachte und in der 58. Minute zum 25:25 ausglich. Die folgende Auszeit von Bärbig brachte nicht den gewünschten Torerfolg, sodass Aufbau am Ende sogar noch zittern musste, nicht beide Punkte einzubüßen, da Gispersleben mit einem Strafwurf elf Sekunden vor Abpfiff noch die Chance hatte, selbst als Sieger aus dieser kuriosen Partie hervorzugehen. Glücklicherweise parierte Gina Perkowski den Siebenmeter und rettete damit wenigstens einen Punkt.   

„Wir befinden uns derzeit einfach nicht auf einem Niveau, wie wir uns das alle vorstellen“, betonte Bärbig und mahnte sein Team an, auch im Trainingsbetrieb wieder mehr Engagement zu zeigen. Von einer Formkrise der Aufbau-Sieben zu sprechen, wäre als derzeitiger Tabellenerste (wohlbemerkt wegen der bislang meistausgetragenen Spiele) wohl etwas vermessen. Dennoch wird deutlich, dass es für die Skatstädterinnen keine leichte Saison wird und sie den Hebel umlegen müssen, um an die erfolgreichen Vorjahre anzuknüpfen.

Aufbau spielte mit: Perkowski, Speer (beide im Tor), Klöppel (1 Tor), Lange, Thurm, Voigt (5), Beine (2), Pörsel, Ebersbach (5/1), Vogel (3), Hoffmann (1), Bärbig (8/3)