Mitteldeutsche Oberliga

SV Koweg Görlitz – SV Aufbau Altenburg                            31:22 (18:11)

Die Niederlage beim Vorjahresmeister aus Görlitz war erwartet worden, sicherlich punktetechnisch auch eingeplant, die Art und Weise wie sich seine Mannschaft bei den Ostsachsen jedoch präsentierte, schmeckte Cheftrainer Ronny Bärbig überhaupt nicht. „Ich hatte in dieser Partie nie das Gefühl, dass wir nach dem schnellen 0:3-Rückstand noch einmal aufschließen können. Der Gegner war keineswegs übermächtig, aber wir haben uns einfach schlecht präsentiert“, fasste der Coach seinen Gemütszustand zusammen.

Nach 5 ½ Minuten trafen die Aufbau-Frauen zum ersten Mal ins gegnerische Tor. Bis es das nächste Mal klappen sollte, vergingen allerdings wieder 4 Minuten. Es sollte einfach nicht der Tag der Skatstädterinnen sein, die in allen Spielbereichen zahlreiche Fehler aufzeigten und überhaupt nicht in ihre Spielroutine fanden. Vor allem gegen die junge Tschechin Klara Klegrova fanden die Ostthüringerinnen überhaupt kein Mittel, sodass die junge Spielerin am Ende 14 Mal traf und fast die Hälfte der gegnerischen Treffer auf ihrem Konto verbuchte.  

„Ich habe das Gefühl, dass wir die Verletzung von Stefanie Lingk noch nicht verdaut haben und jetzt erstmal wieder Selbstvertrauen tanken müssen“, suchte Bärbig nach Gründen für den Totalausfall seiner Mannschaft. Nachdem die Rückraumspielerin in der Vorwoche gegen Niederndodeleben verletzt ausfiel, bestätigten sich nun die schlimmsten Befürchtungen. Lingk wird für den Rest der Saison wegen eines Kreuzband- und Meniskusrisses nicht mehr auflaufen können. Ein herber Verlust für das Altenburger Team – spielerisch als auch mental. Denn Lingk ist in der Mannschaft seit Jahren eine absolute Führungspersönlichkeit. Aufstecken gilt jedoch nicht. Am vergangenen Sonntag vergab das Team zwar reihenweise beste Möglichkeiten und kam recht unsortiert im Abwehrverband daher, einen rabenschwarzen Sonntag muss man dem Aufsteiger aber einfach auch mal eingestehen. Nach dem Pausenstand von 18:11 änderte sich auch in den zweiten 30 Minuten recht wenig. Aufbau kämpfte mehr mit den eigenen Unzulänglichkeiten anstatt gegen den Gastgeber, der zu keiner Zeit des Spiels wirklich in Bredouille geriet, sondern ruhig sein Spiel aufziehen konnte. Über die Stationen 24:13, 26:14 und 30:19 fuhr Görlitz einen verdienten Sieg ein, während die Aufbau-Sieben vom zweiten Auswärtsspiel ohne Punkte wiederkehrte.

Glücklicherweise bleibt kaum Zeit zum Grübeln! Am Samstag geht es direkt weiter mit dem nächsten „harten Brocken“: im Goldenen Pflug trifft die Aufbau-Sieben um 16 Uhr auf den HC Burgenland, der derzeit auf dem dritten Tabellenplatz weilt. Nach den Ausfällen von Stefanie Lingk und Yvonne Dietrich stehen nun alle anderen Spielerinnen mehr denn je in der Pflicht. Jetzt muss die Equipe Moral zeigen und versuchen, die Lücke zu schließen, die die beiden schweren Verletzungen gerissen haben. Kampfgeist und mannschaftliche Geschlossenheit waren bislang stets die Stärken der Aufbau-Damen – nun müssen sie nur wieder aufs Parkett gebracht werden!

Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Perkowski, Speer (beide im Tor), Klöppel (2 Tore), Winkler (2/2), Voigt (5), Beine, Thurm, Kühnel (3), Pörsel, Vogel (1), Hoffmann (1), Bärbig (8/2)