SV Aufbau Altenburg - LSV Ziegelheim Fast auf den Tag genau 14 Jahre ist es her, dass sich die beiden nur 15 Kilometer entfernten Traditionsvereine des Altenburger Landes in einen Punktspiel gegenüberstanden. Heutige E, D oder C-Jugendspieler beider Vereine waren noch nicht geboren, der Handballtempel Wieratalhalle existierte gerade mal auf dem Reißbreit, an den Goldener Pflug war überhaupt noch nicht zu denken. 19:19 endete damals vor rund 300 Zuschauern in der Süd-Ost Sporthalle das letzte Spiel gegeneinander, der LSV wurde dann Meister, Aufbau Fünfter, danach ging man unterschiedliche Wege für lange Zeit. 14 Jahre lang trennten mindestens eine Liga die Vereine, fast die Hälfte der Zeit gar zwei. Nun endlich gehören sie wieder einer Spielklasse an, es wird also höchste Zeit für ein Aufeinandertreffen. Es ist also soweit, das Derby des Altenburger Landes steht bevor und so schaut Handball- Thüringens an diesen Samstag in Richtung Skatstadt, wo Spieler und Fans sicherlich ab 20.00 Uhr die Stimmung im Goldenen Pflug so richtig pulverisieren werden. Brisanz hat diese Begegnung reichlich zu bieten, ein Blick auf die aktuelle Tabellenkonstellation verrät beide Mannschaften brauchen jeden Punkt. Dabei stehen vor allem die Aufbau Männer nach zuletzt drei Heimpleiten gehörig unter Druck, zudem haben die Gäste schon fünf Punkte mehr auf der Habenseite. Diesen Rückstand auf lediglich noch drei zu verkürzen ist fast schon Pflicht, eine erneute Niederlage wäre zumindest erst einmal gleichbedeutend mit der Roten Laterne unter dem weihnachtlichen Gabentisch. Zudem haben die Ziegelheimer ja immerhin noch die Option auf das Rückspiel, welches zwar erst am 2.5.15 über die Bühne geht, aber immerhin für den Ernstfall dann noch ausstehen würde.. 14 Jahre sind eine lange Zeit, wer weiß das nicht. Die Spieler von damals waren natürlich andere, als die die an diesen Samstagabend auflaufen werden, aber stopp, nicht alle. Man glaubt es kaum, aber je ein Spieler auf beiden Seiten wird mit Sicherheit ein De’ja’vu Erlebnis erleben. Sowohl Ronny Bärbig bei den Altenburgern, als auch Steffen Moritz beim LSV, die beide ihre Mannschaften als Kapitän aufs Feld führen werden, wissen wie sich solch ein Derby des Altenburger Landes anfühlt und brennen sicher genauso darauf wie damals, als sie als junge Heißsporne die Halle betraten. Und sogar gar ein dritter Spieler steht zu dem noch in Standby. In Folge der Verletzungsmisere haben die Ziegelheimer kurzerhand noch einmal den in zwei Monaten 40 Jahre alt werdenden Knut Harles aktiviert, der den Altenburgern beim Spiel in Süd-Ost damals vier „Buden“ eingeschenkt hatte, und SV Aufbau Keeper jetzt mal aufgepasst und hingehört, dessen berüchtigte „Heber und Dreher“ immer noch als gefürchtet gelten. Irgendwie aktiv sind die meisten der Spieler von damals noch, wenn auch als Trainer oder Spieler in den unteren Mannschaften. Und so werden am Samstagabend am Spielfeldrand die Kießhauer, Becker, Perkowski, Vincens, Jeßnitzer, Reusch und Wagenbreth auf der einen Seite sicherlich genauso mit fiebern wie die Dennstedt, Etzold, Knöfler, Graichen, Kühnert, Zielke, Pößiger und natürlich Torsten Urwank (LSV Coach) auf der anderen. Die Zeiten haben sich geändert und so sind für das Tore werfen jetzt andere Namen in der Pflicht und da wird die Anspannung hüben wie drüben sicher nicht minder groß sein, denn es ist mit reichlich Zuschauerzuspruch, am letzten Spieltag des Jahres zu rechnen, wohl vor allem aus dem Handballdorf dürfte eine kleine Völkerwanderung erwartet werden. So ganz aus den Vollen schöpfen können beide Teams nicht, wenn gleich die verletzungsbedingten Ausfälle auf LSV Seite mit Oliver Kunz und Andre Heinig natürlich so richtig schmerzen. Bei den Altenburgern wiegen wohl vor allem die Abgänge von Spielmacher Bennet Leuschke und Allrounder Moritz Pohle schwer, für die bisher noch niemand adäquat in die Bresche zu springen vermag. Zudem war hinter vorgehaltener Hand zu hören das zwei weitere wichtige Spieler den Altenburger fehlen könnten. Bei Moritz Fick macht die lädierte Schulter weiter Schwierigkeiten und Patrick Beer wurde von Trainer Lothar Doering unter der Woche aus dem Kader „geschmissen“. Ob das gerade unmittelbar vor dem Derby noch sein musste, naja? Und so können die Hausherren eigentlich nur auf ihre Ausgeglichenheit bauen, wo jeder Spieler eigentlich zum „Man oft the Match“ avisieren könnte. Etwas anders die Situation bei den Ziegelheimern, dort dürfte mit Spielmacher Steffen Moritz der Dreh-und Angelpunkt des Spieles bereits im Vorfeld klar benannt sein. Nur wenn die Altenburger dessen Bewegungsradius, seinen Torriecher und seine Anspiele auf die Nebenleute einigermaßen eindämmen können, nur dann haben sie wohl überhaupt Siegchancen. Aber egal wie es kommt, nach 14 Jahren Abstinenz haben die Handballfans des Altenburger Landes endlich wieder ein Derby verdient und dass dieses spannend, fair und gutklassig bis zur letzten Sekunde verlaufen möge, darauf dürften wohl alle hoffen. Die Aufgebote für den Samstag: SV Aufbau Altenburg: Tor: Michael Wolf, David Kießhauer Feld: Ronny Bärbig, Moritz Fick, Nico Bertus, Steven Heuschkel, Oliver Schörnig, Daniel Abt, Danny Gräser, Andre Wermann, Paul Härtel,Florian Schörnig,Tim Krause, Tino Härling, LSV Ziegelheim Tor: David Püschel, Steve Rüger, Feld: Steffen Moritz, Knut Harles, Ronny Wunderlich, Robert Kühnert, Marcel Jahn, Andreas Biedermann, Thomas Dietrich, Marcus Klupsch, Robert Tetzner,Kevin Lehmann, Christoph Woogh, Nico Wildenhain, L.p.