Altenburg. Noch nach einer Stunde hallte es durch die Kabinengänge des Goldenen Pflug:. „Der-by-sie-ger, Der-by-sie-ger!“, skandiert von Spielern und Fans der Handballer von Aufbau Altenburg. Nach vielen Jahren des Leidens hatten sie am Sonnabend endlich den Bock umgestoßen und einen nahezu ungefährdeten 34:31 (19:17)-Heimerfolg gegen den Rivalen LSV Ziegelheim gefeiert und sich damit auf Rang fünf der Thüringenliga geschoben. Während Ziegelheim weiter auf den ersten Punktgewinn der Saison wartet.

 

Sport MŠänner Handball ThüŸringenliga 2019/20, Aufbau Altenburg - LSV Ziegelheim, Jubel nach dem Derbysieg Foto: Mario Jahn
            Aufbau Altenburg feiert Derbysieg. © Mario Jahn
 

 

LSV-Trainer Christian Vincenz attestierte den Altenburgern eine starke kämpferische Leistung und gratulierte zum verdienten Sieg. 500 Zuschauer, mindestens die Hälfte wohl mit den Gästen angereist, hatten eine Partie gesehen, die alles hatte: Kampf, Leidenschaft und vor allem Spannung, auch wenn Aufbau-über die gesamten 60 Minuten die Nase vorn hatte.

Für die erstmalige Führung hatte Tommy Bauch gesorgt, der gleich mal zwei Alleingänge startete und sein Team mit 2:0 ins Rennen brachte. Als die Gäste mit ihrem ersten Siebenmeter scheiterten, stand es bereits 4:1 und spätestens das brachte nun auch die Aufbau-Fans so langsam in Stimmung. Nach dem 7:2 durch Florian Schörnig musste Vincenz erstmals sein Team zur Auszeit rufen und neu auf die Altenburger Powerabwehr einstellen. Dies gelang dann auch einigermaßen, weil die Gäste nun mehr über die Außen agierten und in Ronny Wunderlich und Marcel Jahn dort sichere Vollstrecker hatten. Und siehe da: 11:11 nach gut einer Viertelstunde Spielzeit. Beide Fanlager waren nun im Gleichklang auf Betriebstemperatur

Aber Aufbau-Trainer Olli Schörnig sah Alternativen bei seiner Mannschaft, konnte immer wieder wechseln und frische Spieler ins Rennen schicken. Diese übernahmen sofort Verantwortung und warfen die Hausherren zur Pause mit 19:17 in Führung. Das war doch schon mal ein Achtungserfolg. Jetzt dran bleiben, weiter machen, um jeden Ball kämpfen, keine Luft mehr ran lassen, den Derbysieg wollen, ihn erzwingen. So in etwa lauteten die Worte von Trainer Schörnig während seiner Pausenansprache in der Kabine.

Und sein Team brannte direkt nach Wiederbeginn, setzte sich auf 22:19 und 24:20 ab. Es folgte wieder eine Ziegelheimer Auszeit und wieder schien diese von Erfolg gekrönt sein, denn LSV-Neuzugang Lukas Zverina brachte mit drei Toren am Stück sein Team wieder auf 25:24 heran. Mehr denn je waren jetzt Kampf und Leidenschaft gefragt und dies schien an diesem Tag bei den Hausherren ausgeprägter zu funktionieren. Vielleicht auch weil die Gäste auf ihre Spitzenkräfte Steffen Moritz und Oliver Kunz verzichten mussten sowie André Heinig und Lukas Zverina nahezu 60 Minuten durchspielen mussten, weil die Alternativen fehlten.

Die Hausherren waren nicht aufzuhalten

Altenburg war nun gar nicht mehr aufzuhalten, weder von der LSV-Abwehr, noch von dem an diesem Tag recht unglücklich agierenden Torhütergespann. Chance um Chance erarbeitete sich Aufbau und hätte das Spiel bei konzentrierterer Verwertung viel eher entscheiden müssen. So blieben die Ziegelheimer dran, schafften durch den starken Heinig gar noch einmal den Anschlusstreffer, bis ihnen aus verständlichen Gründen in den Schlussminuten dann doch so langsam die Luft ausging.

Das Aufbau-Team dagegen konnte noch einmal nachlegen sich schließlich einen verdienten Heimerfolg sichern, der sie jetzt mit 6:4 Punkten auf den fünften Tabellenplatz katapultiert. Mehr als eine schöne Momentaufnahme ist dies allerdings nicht, eine Wachablösung im Altenburger Land schon gar nicht. Dazu muss man jetzt konsequent weiter arbeiten und dann vielleicht auch mal in Ziegelheim erfolgreich sein. Bis dahin ist noch etwas Zeit, für alle Fans hier schon mal der Termin zum vormerken: Samstag, 23. März. Mal schauen, was bis dahin passiert.

 

Aufbau Altenburg: Kranz 1, Krause 1, Bertus 3, Bauch 9, Bettels 4, Unger , Schäfer, Bocek (2), Le Hong, Kirmse 6, Schörnig 7.

LSV Ziegelheim: Urwank, Püschel, Wolf, Zverina 7, Kühnert 1, Heinig 7, Pfefferkorn, Lehmann, Küttner Wunderlich 6, Tetzner, Klupsch, Krause 5, Jahn 5.

 

Bericht: Lutz Pfefferkorn / Sportbuzzer