1.SSV Saalfeld 1990 – SV Aufbau Altenburg        27:37 (9:18)

„Überraschung!“, „Sensation!“, „Das ist der blanke Wahnsinn!“ Nach dem überzeugenden Sieg der Handballfrauen des SV Aufbau Altenburg beim amtierenden Thüringenligameister in Saalfeld kannten die Superlative kaum Grenzen. Kein Wunder! Zwar hatten viele Anhänger der Ostthüringerinnen ihren Schützlingen einen Sieg in der Fremde zugetraut, dass dieser dann allerdings mit einem 27:37 derart deutlich ausfiel, damit hatten selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet.

Grund an dieser Einstellung hatten sicher auch die vergangenen Partien zwischen den beiden Liga-Primussen, die stets äußerst knapp endeten – und die in der vergangenen Saison in der bestimmenden Situation der 1. SSV Saalfeld für sich entschied. Dieses Mal hatte sich das Team von Trainer-Duo Ronny Bärbig und Antonio Rohr aber offenbar auf die Fahnen geschrieben, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Zwar mussten die Skatstädterinnen auch Carolin Lange und Kapitän Denise Hoffmann verzichten, aber gelang der Truppe ein super Start in die Partie. Nach dem frühen 0:2 untermauerten allerdings auch die Gastgeberinnen ihre Ambitionen und glichen postwendend wieder aus. Bis zum Zwischenstand von 5:5 verfolgten die mehr als 100 Zuschauer, darunter auch einige mitgereiste Fans aus Altenburg, ein ausgeglichenes Spiel. Danach nahmen allerdings die Aufbau-Frauen die Zügel in die Hand, erarbeiteten sich dank einer souveränen Abwehrarbeit und dem sicheren Rückhalt durch Torhüterin Stefanie Nater immer wieder den Ball und setzten durch zahlreiche Konter empfindliche Nadelstiche. Der kleine Zwischenspurt führte nicht nur um 5:8-Vorsprung, sondern läutete auch den Siegeszug der Gäste ein. Denn die einmal erspielte Führung gaben die hochmotivierten Spielerinnen nicht mehr her – im Gegenteil, nun kam der Aufbau-Express so richtig ins Rollen. Über die Stationen 6:9 und 8:14 verabschiedeten sich die beiden Teams mit einem unerwartet deutlichem 9:18 in die Pause.

Jeniffer Vogel trifft insgesamt acht Mal für Aufbau und bestätigt damit einmal mehr ihre gute Form (Bild: Lars Thurm)

Auch in den zweiten 30 Minuten fand der Vorjahresmeister keine Lösung gegen die hellwach agierende Sieben von Trainer Bärbig, der nach dem Spiel stolz auf die Anfangsphase der zweiten Halbzeit zurückblickte: „Unmittelbar nach der Pause haben wir dann den Sack endgültig zu gemacht – mit zwei schnellen, schönen Toren durch Nancy Mahnstein und Jenniffer Vogel“. Beide Spielerinnen gehörten mit ihren fünf bzw. acht Treffern neben Claudia Voigt (8), Franziska Bärbig (6) und Benita Ebersbach (5) zu den besten Werferinnen des Teams. Aus diesem wollte der Chefcoach diesmal aber niemanden hervorheben. „Ich bin einfach sehr zufrieden mit der Mischung meiner Mannschaft und freue mich, dass sich auch unsere Nachwuchstalente so wohlfühlen und entsprechend gut entwickeln können.“ Nachdem die Aufbau-Sieben in der 39. Minute sogar mit 13 Toren führte, war der nächste Kantersieg besiegelt (in den bisherigen Partien gewann die Mannschaft immer mit mindestens zehn Toren), der im Anschluss natürlich gebührend gefeiert wurde.

Freudentaumel: Die Aufbau-Frauen feiern ihren Sieg beim Vorjahresmeister (Bild: Lars Thurm)

Am kommenden Samstag trifft die Aufbau-Equipe auf die TSG Ruhla, die mit je zwei Siegen und zwei Niederlagen derzeit auf dem 7. Platz rangiert. Ob der Spiellaune, die das Altenburger Team derzeit verkörpert, steht sicherlich auch dann vor heimischer Kulissen nichts anderes als der erneute Doppelpunktgewinn auf dem Plan.

Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Nater, Perkowski (beide im Tor), Klöppel, Thurm, Voigt (8/2 Tore), Beine (4), Mahnstein (5), Pörsel (1), Ebersbach (5/1), Vogel (8), Bärbig (6)