Görlitzer HC – SV Aufbau Altenburg 25:18 (15:7)
Die Handball-Frauen des SV Aufbau Altenburg haben auch im sechsten Saisonspiel keine Pluspunkte einfahren können. Beim Tabellennachbarn aus Görlitz kassierte die Mannschaft von Trainergespann Ronny Bärbig/ Antonio Rohr eine deutliche 25:18-Niederlage. Dabei missglückte den Skatstädterinnen der Start vollends, sodass sie frühzeitig einem Rückstand der Gastgeberinnen hinterherliefen, den sie trotz großem Einsatz im Verlauf der Partie nicht mehr aufzuholen vermochten. Schwerer als der neuerliche Punktverlust wiegt allerdings die Verletzung von Spielmacherin Nancy Beine, die sich bei einer robusten Abwehraktion der Gäste am Kopf verletzte und noch immer im Krankenhaus weilt.
Zum Auftakt der Partie zeichnete sich schnell ab, dass die Aufbau-Frauen nicht mit der nötigen Konzentration starteten. Gedanklich und in den Pässen zu langsam, im Vorwärtsgang zu behäbig und im Abwehrverband nicht aggressiv genug präsentierten sich die Gäste nicht auf Augenhöhe und versahen sich – auch dank einiger unglücklicher Abschlüsse an die Pfosten – bin einer Viertelstunde mit fünf Toren im Rückstand. Beim 7:2 für die Ostsachsen zog Chefcoach Bärbig die Reißleine und erinnert sein Team an die gemeinsame Zielsetzung für die Partie. Endlich sollten die ersten Pluspunkte erspielt werden, doch anstatt den Ton anzugeben, mussten seine Schützlinge erneut einem selbstverschuldeten Rückstand hinterherlaufen. In der Folge kam die Equipe dann allerdings besser ins Spiel – ehe ein jäher Zusammenstoß das Spiel völlig aus dem Ruder laufen ließ. Bei einer engagierten Aktion in Richtung Tor, wurde Aufbau-Spielmacherin Nancy Beine robust vom Görlitzer Abwehr-Bollwerk gestoppt und verletzte sich dabei am Kopf. Wenige Minuten später tankte sie sich wieder durch und konnte abermals nur unter hartem Einsatz ihrer Kontrahenten gestoppt werden. Beine blieb allerdings schmerzverzerrt am Boden und musste in der Folge notärztlich versorgt werden. Aufgrund ihrer Verletzung am Kopf muss sie weiter im Krankenhaus weilen und wird dem Team wohl in den kommenden Partien fehlen. Für die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit war auf beiden Seiten nicht mehr richtig an Handball zu denken, wodurch das Drittel eher dahinplätscherte. Zur Pause trennten sich die Teams mit einem 15:7 Zwischenstand.
Geschockt von den Ereignissen aus Halbzeit eins verschwor sich das Altenburger Team in der Kabine jedoch für die verletzte Beine und wollte mit unbedingtem Kampfeswillen erhobenen Hauptes aus der Halle verabschieden. Das gelang den Altenburgerinnen auch zusehends. Mit klug zu Ende gespielten Aktionen schafften sie es immer wieder zu klaren Torchancen und konnten von der gegnerischen Mannschaft nur durch Fouls gestoppt werden. Dadurch entstanden in der Summe elf Siebenmeter, von denen Franziska Bärbig neun zu Toren verwandeln konnte. Die Hälfte der Tore der Skatstädterinnen resultierte demnach am Ende aus Strafwürfen! Die zweiten 30 Minuten entschieden die Aufbau-Frauen dann dank ihrer Kampfbereitschaft auch für sich. Doch da war ja noch der große Rückstand aus Hälfte ein. „Wir zeigen in jedem Spiel, dass wir bereit sind, alles zu geben - dass wir auf Augenhöhe mit den anderen Teams agieren können. Aber jedes Mal haben wir auch eine Schwächephase, die uns dann die Chance auf Punkte nimmt. Daran gilt es weiter zu arbeiten“, bilanziert Bärbig nach dem Spiel.
Bemerkenswert, dass die Mannschaft trotz des Schock-Moments in Halbzeit eins noch im Stand war, eine Schippe drauf zu legen und sich nicht aufgab. Der Ausfall von Nancy Beine wiegt allerdings schwer. Adäquaten Ersatz für die stets hochmotivierte Rückraumspielerin hat Bärbig nämlich nicht in petto. Bleibt zu hoffen, dass sie sich schnell kuriert und vielleicht zu den Play-downs der Liga ins Team zurückkehren kann.
Zunächst einmal muss sich das Team allerdings auf die SG Apolda/Großschwabhausen vorbereiten. Auf den Ligakonkurrenten aus dem Freistaat treffen die Altenburgerinnen nämlich bereits am kommenden Samstag. Im Gegensatz zu den Aufbau-Handballerinnen gehen die Gastgeberinnen allerdings mit reichlich Rückenwind in die Partie: Seit dem Re-Start feierten sie nämlich zwei Unentschieden und stehen mit 4:10 Punkte derzeit auf Platz 5 der Tabelle.
Kein Grund jedoch für die Skatstädterinnen vorzeitig aufzustecken, denn nach den bisherigen Leistungen scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis der sprichwörtliche Bock endlich umgestoßen wird und die ersten Pluspunkte der Saison gefeiert werden können.
Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Kabisch, Glanzberg (beide im Tor), Foksova, Voigt (2 Tore), Klöppel (2), Hoffmann, Moosdorf, Beine, Brablcova (1), Pörsel, Talarova (3), Thurm, Vogel und Bärbig (10/9 Siebenmeter)