SV Aufbau Altenburg – HSG Rückmarsdorf         23:21 (13:12)

Einige Mal waren die Handballerinnen des SV Aufbau Altenburg schon nah dran, oftmals verpassten sie den ersten Punktgewinn der Saison nur knapp. Doch jetzt, im achten Saisonspiel, ist es endlich vollbracht: Dank einer geschlossenen Mannschaftleistung befinden sich die ersten Pluspunkte auf dem Konto der Skatstädterinnen. Mitten im Abstiegskampf der Mitteldeutschen Oberliga siegten die Schützlinge von Trainergespann Ronny Bärbig/ Antonio Rohr mit 23:21 gegen den direkten Tabellennachbarn aus Rückmarsdorf. Eine Initialzündung für die heiße Endphase der Spielzeit?

Der Anfang der Partie war aus Sicht der Aufbau-Sieben recht verheißungsvoll. Mit einer guten Abwehrarbeit sicherte sich das Team Ballgewinne, nutzte diese durch Konter oder wusste im Angriffsspiel mit schön herausgespielten Chancen zu überzeugen. Aus dem 0:2 zum Auftakt wurde binnen 12 Minuten ein 7:3 für die Gastgeberinnen, die ihrem Ziel, endlich einmal den sprichwörtlichen Bock umzustoßen, Ausdruck verliehen. Dann zeigte sich jedoch auch schnell, dass die Ostthüringerinnen zu wenig Profit aus ihren Möglichkeiten schlugen. Allein in der ersten Halbzeit ließen die Aufbau-Damen elf freie Bälle liegen und sorgten somit dafür, dass sich die Gäste immer in Schlagdistanz befanden. Anstatt sich einen komfortablen Vorsprung anzuhäufen, hielt das Team von Kapitänin Denise Hoffmann Rückmarsdorf im Spiel und musste sich bis zur Halbzeit mit einem mageren 13:12 zufrieden geben. Nicht auszudenken, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn Aufbau die gute Anfangsphase konsequent genutzt hätte. Doch so wurde aus dem Abstiegsduell ein absolutes Kampfspiel.

In den zweiten 30 Minuten schenkten sich beide Teams nichts, wenngleich beide am Limit agierten und sich die technischen Fehler häuften. Den besseren Start in diese Phase hatten die Gäste aus Leipzig, die sich in den ersten zehn Minuten Vorteile erspielten und ihre Chancen nutzten. Als sie dann mit 15:17 in Führung gingen, zückte Bärbig die Auszeit und stellte sein Team für die Crunchtime nochmal neu ein. Den Löwenanteil, dass die Aufbau-Frauen dann nicht vollends den Spielfaden verloren und sich um ihren Lohn der letzten Wochen brachten, hatten die Torfrauen Doreen Kabisch und Cindy Glanzberg, die mit tollen Paraden ihre Mannschaft aus dieser schwierigen Phase zurück auf die Siegerspur führten. Aus dem 15:18 wurde binnen vier Minuten der 18:18 Ausgleich – und die Altenburgerinnen wirkten plötzlich wieder hellwach. In der Schlussphase kämpften beide Mannschaften, das bessere Ende hatten diesmal aber die Gastgeberinnen. Als das 23:21 im Goldenen Pflug auf der Anzeigetafel leuchtete und die Schiedsrichter das Spiel beendeten, war der Jubel auf Altenburger Seite natürlich riesig. „Die Moral meiner Mädels passt eigentlich immer, heute haben wir uns endlich mal dafür belohnt“, fasst es Ronny Bärbig nach der Partie zusammen. „Vielleicht waren wir am Ende die glücklichen Sieger, aber unverdient war es auf keinen Fall“, fügte er mit einem Lächeln an.

Am kommenden Samstag wartet bereits der nächste Abstiegskracher für die Aufbau-Sieben, die in Jena auf den derzeitigen Tabellenletzten trifft. Dort will die Mannschaft natürlich direkt an den Erfolg anknüpfen und wichtige Punkte mit in die Abstiegsrunde nehmen. Aufgrund der langen Corona-bedingten Pause wird die Rückrunde in diesem Jahr nämlich als Play-off (Plätze 1 bis 5) und Play-down (Plätze 6 bis 10) ausgespielt. Alle Zähler aus der Hinrunde werden in die Abrechnung mitgenommen, sodass jeder Punkt am Ende Gold wert seien könnte. Noch ein Grund mehr für die Altenburgerinnen sich gleich wieder so ins Zeug zu legen: Lange Zeit haben sie davon gesprochen, dass sie ein Erfolgserlebnis brauchen, um in ihren Flow zu kommen. Jetzt gilt es zu diesen zu nutzen!

Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Kabisch, Glanzberg (beide im Tor), Foksova (1 Tor), Klöppel (4), Moosdorf (3), Voigt (7/1 Siebenmeter), Brablcova (2), Talarova (1), Loth, Hoffmann und Bärbig (5)