SV Aufbau Altenburg – TSV Niederndodeleben 32:29 (13:15)
Die Handball-Frauen haben entgegen aller Erwartungen gegen den ehemaligen Meister der Mitteldeutsche Oberliga, den TSV Niederndodeleben, einen Heimsieg gefeiert. Am vergangenen Samstag siegte das Team von Trainergespann Ronny Bärbig/ Antonio Rohr gegen die Gäste aus dem Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt mit 32:29. Dabei hielten sich die Skatstädter dank einer großen Kampfleistung über 50 Minuten gegen die favorisierten Gegner im Spiel und mobilisierten in der letzten Dekade alle Kräfte, um das scheinbar Unmögliche wahr zu machen: Es ist der erste Sieg in der jüngeren Vereinsgeschichte gegen den TSV Niederndodeleben!
Zunächst einmal sah sich Chefcoach Ronny Bärbig aufgrund der Ausfälle von Nancy Scheffler und Andrea Brablcova zu einer Umstellung der Abwehrformation verpflichtet. Zudem mussten sich Franziska Bärbig und Laura Moosdorf mit der eher ungewohnten Kreismitte-Position im Angriff anfreunden. Aber wie gewohnt rückte die Mannschaft noch näher zusammen und überzeugte – wieder einmal – mit einer geschlossenen Teamleistung. Auf der Gegenseite konnte Gästetrainer Michael Funke ebenfalls nicht aus den Vollen schöpfen und reiste mit lediglich zehn Spielerinnen nach Ostthüringen. Dennoch entwickelte sich schnell ein ansehnliches Spiel, in dem sich über die Stationen 2:2, 5:5 und 10:10 eine Partie auf Augenhöhe entwickelte. Danach machte sich die Vielzahl an Technik-Regel-Fehlern auf Altenburger Seite erstmals deutlicher bemerkbar, sodass die Gäste bis zur Halbzeit auf zwei Tore davon zogen (13:15).
Zum Pausentee ermahnte Bärbig sein Team, unbedingt mehr Verantwortung ins Spiel mit dem Ball zu legen und erarbeitete Chancen nicht mehr so leichtfertig herzuschenken. Zunächst gaben allerdings die Sachsen-Anhaltiner den Ton an und setzten sich schnell auf 13:17 ab. Das Spiel drohte zu kippen! Doch die Altenburgerinnen gingen bis an die Schmerzgrenze (einige auch darüber hinaus) und bissen sich förmlich in die Partie. Offenbar schien allen bewusst geworden zu sein, dass sie noch nie so nah dran waren, den TSV Niederndodeleben zu besiegen – jetzt galt es: „Kämpfen bis zum Umfallen!“. Fünf Minuten nach dem Rückstand glich der SV Aufbau Altenburg wieder aus, sodass nach 37 Minuten ein Handball-Kracher begann. Die Führung wechselte nun ständig hin und her. Immer wieder waren es jedoch die Gäste, die sich ein kleines bisschen absetzen konnten (22:24 in der 45. Minute, 25:27 in der 50. Minute). Aber die Aufbau-Sieben gab sich nicht auf. Angetrieben von wichtigen Paraden von Kapitänin Gina Perkowski, netzten die Feldspielerinnen nun enorm sicher ein, sodass das Spiel nun wirklich kippte - allerdings zur Freude der Skatstädterinnen. Vivien Klöppel, Claudia Voigt und Simona Talarova tankten sich ein ums andere Mal durch die Gäste-Abwehr und besiegelten unter frenetischem Jubel der 150 Fans im Goldenen Pflug den 32:29-Sieg!
Der Rest war dann nur noch Freudentaumel: Strahlende Gesichter auf den Rängen, auf dem Feld tanzende Spielerinnen, und zwei sich in den Armen liegende Trainer - so können die Heimspiele des der MDOL-Frauen des SV Aufbau Altenburg gern immer ablaufen. „Am Ende waren wir alle total fertig, aber eben auch unendlich glücklich. Es war einfach der Hammer“, fasste es Bärbig nach der Partie zusammen.
Durch den fünften Saisonsieg rückt seine Equipe auf den achten Tabellenplatz vor. Genau dort wollen die Altenburger nach Ablauf der Spielzeit auch stehen. Denn durch die drohende Auflösung der 3. Liga wird für den Verbleib in der Mitteldeutsche Oberliga mindestens Rang 8 nötig sein. Nach zwei spielfreien Wochen, in denen sich die Handballerinnen von diesem Wahnsinnsspiel regenerieren können, steht am 26. Februar das Nachholspiel gegen den Tabellenletzten aus Magdeburg auf dem Programm.
Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Perkowski, Kabisch (beide im Tor), Foksova (4 Tore), Bärbig (7/3), Klöppel (8), Moosdorf (3/3), Voigt (7), Beine, Guttstein, Talarova (3), Vogel, Galonska, Lichtenstein