Die Handballerinnen des SV Aufbau Altenburg haben am vergangenen Wochenende ein absolutes Mammut-Programm gemeistert. Eine Woche nach dem ersten Auswärtssieg der Saison in Magdeburg (Aufbau setzte sich mit 22:27 gegen den Tabellenletzten durch) stand drei Tage in Folge Handball auf dem Programm.

Während am Freitag das Abschlusstraining für das Pokalviertelfinale gegen den HBV Jena auf dem Programm stand, folgte am Samstag eben jene Partie um den Einzug ins Halbfinale im Thüringenpokal und nur 18 Stunden später das 15. Saisonspiel in der Mitteldeutschen Oberliga. Am Ende zeigte sich Cheftrainer Ronny Bärbig durchaus zufrieden mit der Ausbeute seines Teams.

Zunächst reiste seine Equipe zum HBV Jena 90, dem aktuellen – und ungeschlagenen – Tabellenführer der Thüringenliga. Das Viertelfinale gestaltete sich in den ersten zehn Minuten äußerst ausgeglichen. Nach dem 6:6 durch Vivien Klöppel waren es allerdings die Gastgeber, die versuchten das Spiel an sich zu reißen. Dank eines 3:0-Laufes setzten sich die Jenenserinnen etwas ab, doch die Auszeit durch Bärbig erzielte die gewünschte Wirkung: mit drei Treffern der gut aufgelegten Claudia Voigt und einem Siebenmeter-Tor durch Franziska Bärbig waren die Altenburgerinnen wieder im Spiel (9:10). Bis zur Halbzeit blieb es dann eng, sodass sich beide Mannschaften mit dem 13:14 in die Kabinen verabschiedeten. Auch nach der Pause waren es zunächst wieder die Gäste, die in Führungen gingen (16:14; 18:16). Doch die Aufbau-Sieben bewies unglaubliche Moral, glich zum 18:18 aus und setzte sich postwendend zum 18:20 ab. Zehn Minuten vor Ultimo waren es dann allerdings wieder die Jenenserinnen, die zum 23:23 ausglichen. Die Partie sollte also auf Messers Schneide entschieden werden! In einem packenden Finish wechselte die Führung nun ständig hin und her. Also die Skatstädterinnen 27 Sekunden vor dem Schlusspfiff zum 28:28 ausglichen, deutete alles auf eine Verlängerung hin. Doch Vivien Klöppel fasste sich ein Herz, ergatterte noch einmal den Ball und netzte neun Sekunden vor dem Ende zum glücklichen, aber keineswegs unverdienten 28:29 ein. „So schön kann Handball sein“, freute sich Bärbig nach der spannenden Partie. Alles weitere war dann Freudentaumel und riesige Euphorie über den Einzug ins Halbfinale. Auf wen die Altenburgerinnen dort treffen, entscheidet sich erst in der kommenden Woche, wenn die weiteren Viertelfinale ausgetragen werden.

Aufbau spielte gegen Jena mit: Kabisch, Perkowski (beide im Tor), Böhme, Bärbig (9/5 Tore), Klöppel (6), Moosdorf (1/1), Voigt (4/2), Kröber, Scheffler (1), Guttstein, Talarova (1), Brablcova (3), Vogel (4), Hoffmann

 

Die kräftezehrende Partie gegen Jena und die kurze Regenerationsphase (nur 18 Stunden lagen zwischen Ab- und Wiederanpfiff) ließen für das Spiel in der Mitteldeutschen Oberliga gegen den HC Burgenland dann allerdings wenig Raum für Punktgewinne. Bereits im Hinspiel hatten die Aufbau-Damen eine deutliche Niederlagen gegen die Sachsen-Anhaltiner erlitten, am vergangenen Sonntag kam es dann aber knüppeldick. Bereits in der Anfangsviertelstunde mussten die Skatstädterinnen ihrem Programm Tribut zollen und versahen sich nicht schlecht, als die Gastgeber bereits mit 10:3 in Führung lagen. Ob der mangelnden Erfolgsaussichten entschied sich das Trainergespann Ronny Bärbig/ Antonio Rohr die Last auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Entsprechend kamen fortan mit Paula Böhme, Sophie Lichtenstein, Jenny Galonska Leni Kröber und Melina Bauer Einsatzzeiten in der höchsten Spielklasse Mitteldeutschlands. „Wir haben dann recht schnell gesehen, dass die Belastungen der letzten Tage sehr hoch waren. Am fehlten einfach die Alternativen und die körperliche Frische. Aber ich mache meiner Mannschaft da gar keinen Vorwurf“, bilanzierte Bärbig. Zudem zeigte er sich sichtlich erleichtert, dass seine Mannschaft verletzungsfrei durch die Partie kam. Der HC Burgenland ließ erwartungsgemäß nichts anbrennen, nutzte seine Chancen und setzte sich am Ende souverän mit 33:12 durch.

In der kommenden Woche geht es für die Aufbau-Handballerinnen bereits weiter. Am Sonntag trifft die Mannschaft im Thüringen-Derby der MDOL auf die SG Apolda/Großschwabhausen. Gegen den direkten Tabellennachbarn wollen die Skatstädterinnen unbedingt alles in die Waagschale werfen, um beide Punkt zu halten. Einerseits um den rettenden 8. Tabellenplatz zu erreichen und andererseits um sich für die schmerzliche Hinspielniederlage in Apolda zu revanchieren. Anpfiff ist am Sonntag, den 12. März, um 14 Uhr im Goldenen Pflug.

Aufbau spielte gegen Burgenland mit: Kabisch, Perkowski, Lichtenstein (alle im Tor), Böhme (1), Bärbig (2/2), Klöppel, Moosdorf, Voigt (6), Scheffler, Markert, Bauer, Rödel, Vogel, Hoffmann (2) und Galonska (1)