Dessau-Roßlauer HV – SV Aufbau Altenburg 36:19 (16:10)
Die Handballerinnen des SV Aufbau Altenburg sind mit einer derben Klatsche aus Roßlau zurückgekehrt. Beim derzeitigen Tabellensechsten starteten die Skatstädterin zwar furios in die Partie und gingen schnell in Führung, nach 15 Minuten verlor das Team von Trainerduo Ronny Bärbig / Antonio Rohr aber völlig den Faden und musste die höchste Niederlage der Saison einstecken. 36:19 hieß es am Ende – obwohl man im Hinspiel in heimischer Halle noch gegen die Sachsen-Anhalterinnen gewonnen hatte. Wieder einmal zeigte sich das höchst unterschiedliche Gesicht der Aufbau-Sieben auf fremden Parkett.
Der Auftakt in die Partie gelang mustergültig. Mit einer stabilen Abwehr im Rücken zündeten die Ostthüringerinnen den Turbo und setzten sich in den ersten zehn Minuten auf 1:4 ab. „Wir kamen wirklich super ins Spiel. Unser Matchplan ging voll und ganz auf“, erinnert sich Bärbig an die Anfangsviertelstunde. Gezwungenermaßen zogen die Gästetrainer bereits zu diesem früher Zeitpunkt ihre erste Auszeit und stellten ihr Team neu ein. Doch auch in der Folge agierten die Aufbau-Frauen unaufgeregt und sicher in ihren Abläufen, ließen wie geplant keine Konter der Gastgeberinnen zu und agierten bis zum 7:7 in der 15. Minute absolut auf Augenhöhe. Was danach folgte, blieb bislang schier unerklärlich. „Danach stellen wir plötzlich komplett das Handballspielen ein. Wir agieren teilweise plan- und kopflos und überlassen dem Gegner völlig unverständlich das Spiel“, betonte Bärbig. Dazu gesellte sich auch noch eine unglaubliche Schwäche vom Siebenmeterpunkt – von dem die Altenburgerinnen ansonsten eigentlich eine sichere Bank sind. Sieben Mal verfehlten die Schützinnen die Maschen, dazu kam zahlreiche weitere unplatzierte Würfe aufs gegnerische Tor und teilweise mit Pfosten- und Lattentreffern noch Pech dazu. Auch im Abwehrverband fehlte zunehmend der Zugriff, sodass sich der DRHV immer weiter absetzen konnte. Aus dem 7:7 wurde das 11:7, bis zur Halbzeit legten sie bereits sechs Tore zwischen sich und die Gäste (16:10).
In den ersten acht Minuten der zweiten Hälfte gelang den Aufbau-Frauen dann lediglich ein Treffer, Dessau-Roßlau hingegen sechs – eine Aufholjagd sieht anders aus! Nach 40 Minuten war das Spiel bereits entschieden, denn Aufbau fand den eigenen Faden nicht wieder, scheiterte zu oft an sich selbst. Entsprechend leicht fiel es den Gastgeberinnen sich kontinuierlich weiter abzusetzen. „Unsere Körpersprache enttäuschte mich dann sehr“, fügte Bärbig an. „Wir nehmen den Kampf einfach nicht mehr an, geben uns unserem Schicksal hin – das passt überhaupt nicht zu dem Charakter, den wir die ganze Saison über gezeigt haben. Das müssen wir schnellstens aufarbeiten und wieder zu unseren Gunsten ummünzen“. Am Ende resultierte aus dem 45-minütigen Totalausfall seiner Schützlinge ein 36:19.
Aus dem verbliebenen zwei Partien in der Mitteldeutschen Oberliga muss das Team bestenfalls noch zwei Punkte einfahren, um sicher die Liga zu halten. Möglichkeiten gibt es dazu in einem Heimspiel gegen Chemnitz (Tabellenzweiter) sowie auswärts im vielleicht alles entscheidenden Spiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Meißen. Eine spannende Endphase der Spielzeit steht also bevor!
In der kommende Woche steht allerdings erst einmal ein anderes Highlight auf dem Programm: Im Halbfinale des Thüringenpokals empfangen die Aufbau-Frauen den Drittligisten vom Thüringer HC II im Goldenen Pflug. Anpfiff ist zur Primetime um 20 Uhr – zahlreiche Unterstützer sind gefordert, um das „Pokalwunder“ real werden zu lassen.
Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Perkowski, Kabisch, Lichtenstein (alle im Tor), Foksova (1 Tor), Bärbig (3/2), Klöppel (4), Moosdorf (3), Voigt (3/1), Böhme, Brablcova (2), Vogel (3) und Galonska
Annekathrin Leipnitz