SV Aufbau Altenburg – HC Burgenland 23:24 (13:14)
Lediglich zehn Spielerinnen standen auf dem Protokoll der Handballerinnen des SV Aufbau Altenburg bei der zweiten Heimpartie in der Mitteldeutsche Oberliga. Erneut hatten zahlreiche Ausfälle das Team von Trainergespann Ronny Bärbig/ Antonio Rohr gebeutelt, dazu gesellte sich der Spieltag der 2. Frauenmannschaft, sodass weitere Spielerinnen nicht zur Verfügung standen. Doch die Rumpf-Truppe zeigte eindrucksvoll, dass sie bereit war, alles in die Waagschale zu werfen, um den favorisierten Gegner möglichst lange zu ärgern. Belohnen konnten sie sich dafür aber nicht.
Der Auftakt gegen den Vorjahresdritten glückte nicht. „Am Anfang hatte ich den Eindruck, die Mädels haben nicht an ihre Chance geglaubt“, schilderte Cheftrainer Bärbig die Situation rückblickend. Schwere Beine und ein langsamer Kopf hätten das Spiel seiner Schützlinge dominiert, fügte er an. Entsprechend zog er beim Stand von 1:4 nach knapp 6 Minuten bereits die Reißleine und nahm seine erste Auszeit. In der Folge war es vor allem Torhüterin und Kapitänin Gina Perkowski, die ihr Team zurück ins Spiel brachte und mit wichtigen Paraden erheblichen Anteil daran hatte, dass die Gäste nicht noch weiter davonzogen. Zwar schaffte es der HC Burgenland in der 15. Minute nochmal auf vier Tore in Front zu gehen, danach ackerte sich die Aufbau-Sieben aber wieder ran und verkürzte bis zur Halbzeit auf 13:14. Erwähnenswert war dabei insbesondere der Zug zum Tor von Neuzugang Luisa Warmboldt. Mit etwas Glück wäre noch der Ausgleich gefallen, der Treffer von Franziska Bärbig fiel jedoch eine Sekunde zu spät, sodass den Gästen der kleine Vorsprung blieb.
In der Pause analysierte das Team kurzerhand die eigenen Baustellen und Möglichkeiten und stimmte sich auf eine spannende zweite Hälfte ein. Nach 35. Minuten war es dann so weit: Aufbau gelang der inzwischen verdiente Ausgleichstreffer zum 15:15, die Partie war wieder offen! Drei Minuten später war es den Gastgebern dann sogar vergönnt, erstmals selbst in Führung zu gehen. Angetrieben vom heimischen Fanblock entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, wenngleich es den Skatstädterinnen nicht gelang, sich selbst abzusetzen. Im Angriff fehlten dem Team oftmals die Ideen, weshalb jedes Tor hart erkämpft werden musste. Den Einsatz konnte man den Ostthüringerinnen aber keineswegs absprechen – da ackerten im Abwehr- und Angriffsverband alle füreinander. Als sich in der 56. Minute die Gäste einen Zwei-Tore-Vorsprung erarbeiteten, schien alles auf ihren Sieg hinauszulaufen. Doch auch in dieser Situation stand die Mannschaft zusammen, gab sich nicht auf. Doch an diesem Tag war das Glück nicht auf Seite der Tüchtigen, denn genau wie in der Schlussphase der ersten 30 Minuten wollte der Treffer zum Ausgleich nicht fallen.
Somit konnte der HC Burgenland am Ende beide Punkte aus dem Goldenen Pflug entführen, obwohl bei objektiver Betrachtung eine Punkteteilung dem Spielverlauf entsprochen hätte. „Ich bin dennoch mit Einsatz, Willem und Leidenschaft zufrieden. Wir haben zwar derzeit nur einen Punkt auf der Habenseite, aber meine Mädels lassen ihr Herz auf der Platte. Das macht mich unglaublich stolz“, betonte Bärbig nach dem Schlusspfiff.
Bereits am kommenden Samstag steht das nächste Spiel auf dem Plan: Dann reisen die Aufbau-Frauen zum HBV Jena, einen der drei Vertreter aus Thüringen in der höchsten Spielklasse Mitteldeutschlands. Der Aufsteiger gewann in dieser Woche überraschend hoch gegen die SG Apolda/Großschwabhausen und geht sicher mit Rückenwind die Partie. Verstecken müssen sich die Altenburgerinnen aber nicht, beim letzten Aufeinandertreffen (Pokalwettbewerb 2023) konnten sie schließlich einen knappen Sieg mit auf die Heimreise nehmen.
Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Perkowski, Mestyán (beide im Tor), Foksova (4 Tore), Galonska, Klöppel (4), Thurm, Warmboldt (4), Talarova (2), Hoffmann, Bärbig (9/4)