VfL Meißen – SV Aufbau Altenburg 25:28 (12:14)
Nach der knappen Niederlage in der Vorwoche im Heimspiel gegen Chemnitz (21:23) - der dritte unnötige Punktverlust in Folge - haben die Handballerinnen des SV Aufbau Altenburg unter der Woche enorm viel Zeit in die Aufarbeitung der letzten Partien gesteckt. Doch diese Investition hat sich ausgezahlt! Denn beim Tabellensiebten aus Meißen gelang den Skatstädterinnen der Befreiungsschlag – und der dritte Auswärtssieg der Saison in der Mitteldeutschen Oberliga.
„Die letzten Wochen waren hart für uns. Wir waren immer nah dran, immer fehlten nur Kleinigkeiten für den Punktgewinn. Umso mehr freut es mich, dass sich meine Mannschaft endlich belohnen konnte“, erklärte Cheftrainer Ronny Bärbig nach dem 25:28-Sieg seiner Equipe in Meißen. Besonders hervor hob er dabei, dass seine Schützlinge die Konzentration über 60 Minuten hinweg hochhielten, beweglich in der Abwehr agierten und auch mit negativen Erlebnissen wie leichten Gegentoren oder vermeidbaren Technik-Regel-Fehlern umzugehen wussten. „Das war großartig zu sehen, wie die Mädels das umgesetzt haben, was wir im Training thematisiert haben. Und an Einsatz und Willen hat es ihnen ja noch nie gemangelt“, fügte Bärbig mit einem Lächeln an.
In der ersten Halbzeit entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, bei der sich die Gäste aus Thüringen immer wieder kleine Vorteile erarbeiteten. Torhüterin Nora Mestyán parierte gleich zu Beginn ein paar wichtige Bälle und gab ihrer Abwehrreihe damit die nötige Sicherheit, um befreit aufzuspielen zu können. Im Angriff setzte vor allem das Mutter-Tochter-Gespann Lucie und Simona Mrozkova die Akzente – mit jeweils sieben Treffern waren sie am Ende auch die erfolgreichsten Werferinnen auf Altenburger Seite. Erstmals eine brenzlige Situation mussten die Aufbau-Damen dann kurz vor der Halbzeitpause überstehen, als sie sich den Sächsinnen in doppelter Unterzahl gegenüberstellten. Dabei zeigte sich, wie die Mannschaft auch unter Druck zusammenstehen kann. Aufbau überstand die Phase mit lediglich einem Gegentor und konnte vor der Pause durch einen sicher verwandelten Siebenmeter durch Franziska Bärbig dennoch auf 12:14 erhöhen.
In den zweiten 30 Minuten knüpften die Gäste an ihre mannschaftlich geschlossene Leistung an und gaben die Führung nicht mehr her. Beim 14:15 in der 33. Minute war Meißen letztmalig auf ein Tor herangerückt, dann ließ Aufbau keinen Zweifel mehr am unbedingten Willen beide Punkte aus der Porzellanstadt zu entführen. Über die Stationen 15:19, 17:22 und 21:25 blieben die Ostthüringerinnen ihrem Stil treu und gewannen am Ende verdient. In der Schlussviertelstunde zeichnete sich Kapitänin Gina Perkowski mehrmals aus, als sie das Altenburger Tor förmlich vernagelte und nur noch 5 gegnerische Treffer zu ließ.
Dank der beherzten Vorstellung schob sich Altenburg wieder vor die direkten Konkurrentinnen um den Abstieg aus der vierthöchsten Liga, die AAC Amazonen, und rangiert nun auf Platz 10. Die verbleibenden zwei Partien in dieser Spielzeit könnten kaum unterschiedlicher sein: Während am 7. April zunächst der Druck beim Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Apolda/Großschwabhausen komplett auf Altenburger Seite liegt, steht zum Abschluss die Auswärtsfahrt zum Tabellenführer aus Leipzig an. In drei Wochen wollen die Aufbau-Frauen zwingend doppelt punkten, in der kleinen Arena in der Messestadt dagegen können die Skatstädter befreit aufspielen, denn die Favoritenrolle geht dann ganz klar an den Spitzenreiter.
Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Mestyán, Perkowski (beide im Tor), Mrozkova, S. (7 Tore), Klöppel (2), Foksova (1), Mrozkova, L. (7/1), Thurm, Gentsch, Brablcova (2), Talarova (3), Markert, Böhme, Bärbig (6/4) und Galonska
Annekathrin Leipnitz